Netzfundstücke

Lust auf Urlaub im Mittelalter? Die SZ hat einen netten Artikel über Bornholm veröffentlicht.

http://www.sueddeutsche.de/reise/daenemark-hauen-und-weben-1.3149658

Spannender Blog:

http://kipar.org/blog/index.php/2015/08/31/freely-available-for-download-jutta-zander-seidels-book-textiler-hausrat-kleidung-und-haustextilien-in-nurnberg-von-1500-1650/

Noch ein Blog:

http://romantichistoryclothing.blogspot.de

Und noch einer:

http://edythmiller.blogspot.de

Und was über den Bocksten Bog Man:

Museum

 

Wikinger Schmuck und Kunst – Kategorisierung der Stile

Ein paar Worte zu den Wkinger Kunststilen:

Der Greiftierstil oder Borrestil ist eine dem 9. und 10. Jahrhundert zugeordnete Stilphase frühmittelalterlicher Kunst.
Der Borrestil ist nach der Ortschaft Borre in Norwegen benannt. Kenzeichnend für diesen Stil sind Tier- und Knotenornamente.

Der MammenStil, auch jüngerer Jelling-Stil war etwa von der Mitte des 10. bis Anfang des 11. Jahrhunderts verbreitet. Er wurde nach einem Axtfund aus einem Kammergrab von Mammen in Jütland benannt. Der Mammenstil entwickelte sich auch dem Jelling Stil. Schmale bänderartig gestaltete Tierfiguren wuchsen in die Breite und bekamen stattlichere Körper, der Abstraktionsgrad sank. Hinzu kamen erstmals florale Bestandteile. Die Symmetrie des Borre und Jellingstils ist im Mammenstil aufgelöst, Verdoppelungen, Spiegelungen entfallen.

Eine Weiterentwicklung des Mammenstils, der Runenstein-Stil oder Ringerike Stil ist ein regional beschränkter wikingerzeitlicher Kunststil in Skandinavien & Irland. Er wird zeitlich etwa von Anfang des 11. Jahrhunderts bis zur zweiten Hälfte des 11. Jhd. eingeordnet. Er ist nach der norwegischen Landschaft Ringerike bzw. nach dem Ringerikesandstein benannt, aus dem viele Runensteine in dieser Stielart bestehen. Weiterhin ist der Ringerike Stil auf Schmuckstücken, Waffen, sowie metallenen und hölzernen Schnitzarbeiten zu finden.
Der Ringerike Stil verwendet die gleichen Tierfiguren wie der vorangegangene Mammen-Stil, mit strafferen, klareren Konturen und noch naturalistischerer Darstellung. Im Ringerikestil wird wieder mehr Wert auf symmetrische Darstellung gelegt, z.B. mit gespiegelten Ranken- und Blattornamenten.

Der UrnesStil ist die späteste Stilrichtung der Wikinger. Er datiert etwa von der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts. Diesen Stil zeichnen feinlinige, ineinander verflochtene Tierdarstellungen aus. Der Urnes-Stil ist nach dem Ort Urnes in Norwegen benannt.

Neben dem Urnes Stil findet man auch den Mammen- und den Ringerike Stil auf dem bekannten Teppich von Bayeux.

MetPublications – Netzfundstück der Woche

Das Metropolitan Museum of Art bietet auf seiner Webseite einen besonderen Dienst an. Publikationen aus fünf Jahrzehnten können online angesehen und gelesen werden, oder als pdf herunter geladen werden.

Dazu zählt zum Beispiel diese Publikation über frühmittelalterlichen Schmuck:

From Attila to Charlemagne: Arts of the Early Medieval Period in The Metropolitan Museum of Art

Wer dort den Suchfilter benutzt, stellt fest, dass es allein zum Thema „Medieval Art“ unzählige Publikationen gibt, von denen einige sicherlich einen Blick wert sind.

Publikationen zum Thema Mittelalterliche Kunst

Die Skjoldehamn Gugel

Aus „aktuellem“ Anlass, da wir gerade eine Nachbildung der Skjoldehamn Gugel mit ins Programm aufgenommen haben, haben wir uns mal die Mühe gemacht, und ein paar Gedanken zu dieser Gugel aus dem Weltweiten Netz zu sammeln.

Erst mal genug Lesefutter zu dem Thema, oder?

 

Mittelalterlicher Dresscode – ein paar grundsätzliche Informationen

Eigentlich ein Klassiker aber immer wieder gerne gefragt. Was trug man so im Mittelalter?

Versierte Zeitgenossen fragen dann gleich, welches Mittelalter meinst du denn? Frühmittelalter, Hochmittelalter, Spätmittelalter? Und überhaupt, wo? In Bayern, in Norddeutschland, in Italien, Frankreich, Spanien, England? Das Thema ist schon wirklich breit aufgestellt und kann tatsächlich nicht allumfassend mit drei Sätzen beantwortet werden.

Einige Fragen können aber gleich geklärt werden:

  1. Keine maschinengewebten StoffeDie Webmaschine wurde erst im 18. Jahrhundert immer mehr und mehr genutzt, davor wurde von Hand am Webstuhl gewebt. Daher ergibt sich übrigens auch das Gerücht (?), dass Stoffe im Mittelalter nur eine gewisse Breite haben konnten, da die Webstühle noch nicht so breit waren. Das ist vermutlich wieder eine Sache, die von Gegend zu Gegend unterschiedlich war. Anzunehmen ist, dass der Webstuhl in einem kleinen bäuerlichen Umfeld eher schmäler war, als einer in einer großen Stoffmanufaktur.
    Wer mehr zum Thema Weben und Webstuhl lesen möchte, kann dies am besten auf Wikipedia tun.
  2. Keine ReißverschlüsseDer Reißverschluss wurde etwa ab 1851 erfunden, passt daher auf gar keinen Fall zu einem Mittelalterkostüm. Auch Knöpfe waren übrigens erst im Spätmittelalter so richtig gebräuchlich, vorher behalf man sich anderweitig. Die hohe Dame wurde in ihr körpernahes Gewand eingenäht oder geschnürt, oder man trug eben weitere Kleidung, in die man reinschlüpfen konnte, die dann mit Gürteln ein wenig geformt werden konnten.
  3. Übrigens gab es im Mittelalter natürlich auch noch keine Spinnmaschinen. Auch das Spinnrad wurde erst ungefähr im 13. Jahrhundert langsam in Mitteleuropa gebräuchlich. Wer sich also Frühmittelalter als darzustellende Epoche rausgesucht hat, sollte sich mal mit der Handspindel anfreunden.
  4. Dann ist da noch die Frage der Stoffe zu klären. Dafür alleine lohnt es sich einen ganzen Beitrag zu schreiben. Aber auch hier gibt es ein paar grundsätzliche Punkte, die man beachten sollte.Baumwolle ist bei den „echten“ Reenactors nicht so gerne gesehen. Schlicht zu behaupten, Baumwolle gab es im Mittelalter nicht, ist allerdings falsch. Als Barchent, ein Stoff der mit einer Kette aus Leinen und einem Schuss aus Baumwolle arbeitet, ist auch zumindest im ausgehenden Mittelalter auch ein Mischgewebe mit Baumwollanteil bekannt.Besser ist es freilich, das eigene Gewand aus Leinen zu fertigen, oder gleich aus Wolltuch. Dabei solltet ihr beachten, dass mit den im Mittelalter verfügbaren Farben Leinen nicht so kräftig gefärbt werden konnte. Wollfasern nehmen die Farbstoffe besser an.
    Übrigens dürft ihr natürlich auch Seide benutzen, wenn ihr jemanden darstellt der sehr sehr viel Geld hat. Die Handelswege waren auch im Mittelalter schon gut ausgebaut und aus dem Orient kam nicht nur Pfeffer zu uns.
  5. Das mit den Farbe ist auch so eine Sache. Extreme Farben wie Neongrün könnt ihr euch schenken. Generell kann man zwar sagen, wie oben erwähnt, dass Leinen nicht so kräftig gefärbt werden kann wie Wolle, doch farbtechnisch war so ziemlich alles möglich. Wer sich an eine Farbpalette aus Erdfarben hält, ist aufjedenfall auf der sicheren Seite.

Bella Donna – unser Lieblings Mittelalterkleid